Reisen mit der Anti-Baby-Pille

Eine größere Reise bringt einige Herausforderungen mit sich. Neben dem Packen und der Anfahrtsplanung sollte dabei auch die Verhütungsplanung mit der Anti-Baby-Pille nicht vergessen werden.

Nicht überall erhältlich

Der erste Schritt beginnt beim Packen. Denn möglicherweise ist Ihr Präparat im Ausland nicht erhältlich, ein Nachkaufen nicht möglich. Im Gepäck sollten deshalb genug Anti-Baby-Pillen sein, um die gesamte Reisezeit abzudecken. Einige zusätzliche Tabletten als Reserve helfen, einen höheren Verbrauch auszugleichen – z. B. wenn Sie Tabletten erbrechen und daher neue einnehmen müssen. Auch ein Durchfall als typische Reisekrankheit ist problematisch, denn dann wird der Wirkstoff zu schnell ausgeschieden. Die Pille kann so Ihre Wirkung verlieren. Das gilt auch, wenn die Tabletten zu warm werden. Die richtige Lagerung ist deshalb wichtig. Die Pillenpackung sollte keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein und möglichst kühl gelagert werden. Wenn Zweifel an der Wirkung der Anti-Baby-Pille bestehen, sollte zusätzlich mit Kondomen verhütet werden.

Greifbar im Handgepäck

Zurück zum Gepäck: Anti-Baby-Pillen gehören wie andere wichtige Medikamente in das Handgepäck. So sind die Pillen auch dann verfügbar, wenn das Gepäck verloren gehen sollte oder im falschen Flieger landet. Für den Fall, dass die Pillen dennoch verloren gehen: Notieren Sie sich vorher, welche Wirkstoffe in welcher Dosierung Ihre Anti-Baby-Pille enthält. Das erleichtert die Suche nach einem Ersatzpräparat im Ausland.

Zeitverschiebung beachten

Anti-Baby-Pillen wirken nur dann, wenn die Abstände zwischen den Tabletten eingehalten werden. Die Pillen sollten deshalb jeden Tag zur gleichen Zeit genommen werden. Doch wie geht man am besten mit der Zeitverschiebung um? Das hängt von den Wirkstoffen ab. Östrogen-Gestagen-Präparate (Kombipillen) wirken auch noch, wenn die Zeit zwischen zwei Pillen 36 Stunden beträgt. In diesem Falle können Sie die Pille zur gewohnten Zeit nehmen, wenn die Zeitverschiebung unter 12 Stunden liegt. Bei anderen Präparaten ist das schwieriger, insbesondere bei reinen Gestagen-Präparaten wie der Minipille. Levonogestrel muss beispielsweise spätestens 27 Stunden nach der letzten Pille eingenommen werden. Wenn die Zeitverschiebung also über 3 Stunden beträgt, müssen Sie den Einnahmerhythmus anpassen.

„Zwischenpille“ bei langer Zeitverschiebung

Bei zu langer Zeitverschiebung wird eine „Zwischenpille“ eingeschoben. Dazu nehmen Sie 12 Stunden nach der letzten Pille die „Zwischenpille“ ein. Die nächste Pilleneinnahme erfolgt dann zur gewohnten Tageszeit. Beispiel: Sie nehmen Levonogestrel und fliegen von Berlin nach New York, die Zeitverschiebung beträgt 6 Stunden. Sie nehmen die Pille vor dem Abflug wie gewohnt um 7 Uhr. Um 19 Uhr Berliner Zeit nehmen Sie die Zwischenpille ein. In New York nehmen Sie die Tabletten dann wieder wie gewohnt um 7 Uhr.

Quelle: Frauenärzte im Netz, Deutsches Ärzteblatt

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