Natrium

Natrium (Na) kommt im menschlichen Körper überwiegend als positiv geladenes Teilchen vor, insbesondere außerhalb der Zelle. Ein erwachsener Körper von etwa 70 kg enthält im Durchschnitt etwa 100 g Natrium-Ionen. Gemeinsam mit Kalium bildet es die sogenannte Natriumpumpe: Kalium-Ionen werden in die Zelle hineingepumpt, Natrium-Ionen aus der Zelle heraus. Diese Tätigkeit erzeugt eine Spannungsdifferenz an der Zellmembran, die die Weiterleitung von Nervenimpulsen, den Herzrhythmus sowie die Muskelentspannung ermöglicht. Auf diese Weise reguliert Natrium auch den Wasserhaushalt sowie den osmotischen Druck. Darüber hinaus transportiert Natrium verschiedene Nährstoffe durch den Körper und sorgt für das Säure-Basen-Gleichgewicht. Die Aufnahme von Glukose ist nur mit Natrium möglich.

Vorkommen an Natrium

Das Alkalimetall Natrium ist im normalen Zustand wachsweich und reaktionsfreudig. Daher kommt es vor allem als Salzverbindung vor wie in Natriumchlorid, dem sogenannten Kochsalz. Reines Natrium ist in einer Reihe von tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln enthalten:

  • die meisten Käsesorten, gesalzene Butter, Fleisch- und Wurstwaren, Oliven, gesalzene Nüsse, Würzsoßen wie Ketchup: > 800 mg Na/100 g
  • viele Brotsorten, Gemüse und Suppen in Dosen: > 400 mg Na/100 g 
  • „natriumarme“ Lebensmittel, „natriumreduzierte“ oder „kochsalz-verminderte“ Fertiggerichte, Frischkäse: 100–400 mg Na/100 g
  • Rind-, Schweine- und Kalbfleisch, Leber vom Schwein und Kalb, Hühnchenfleisch, die meisten Fischarten, Karotten, Rote Bete, natriumreiche Mineralwasser: 50–100 mg Na/100 g
  • Vollmilch, Speisequark, Kohlrabi, Petersilie, Trockendattel und -feige: 20–50 mg Na/100 g
  • Eierteigwaren, Kakaopulver, Weißkohl, Blumenkohl, Rettich, Radieschen: 10–20 mg Na/100 g
  • Weizen- und Roggenmehle, Weizenkeime, Reis, Pflanzenöle, Kartoffeln, Linsen, weiße Bohnen, Rohobst, viele Arten von Trockenobst, ungesalzene Nüsse, Sonnenblumenkerne: < 10 mg Na/100 g

Bedarf an Natrium

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt je nach Alter als Richtwert für die tägliche Natriumzufuhr:

  • Säuglinge (0–12 Monate): 100–180 Miligramm/Tag
  • Kinder (1–15 Jahre): 300–550 Miligramm/Tag
  • Jugendliche und Erwachsene ab 15 Jahren: 550 Miligramm/Tag

Anzeichen bei Natrium-Mangel:

Aufgrund der salzreichen Lebensmittel und Fertigprodukte in den westlichen Industrienationen kommt es selten zu Mangelerscheinungen.

Der Natrium-Spiegel wird über die Niere und das Hormonsystem reguliert und ist eng mit dem Wasserhaushalt verbunden. Ein Mangel an Natrium kann entstehen, wenn dem Körper zu viel Wasser zugeführt wird oder dieser zu wenig Wasser ausscheidet – die Natriummenge im Organismus wird so verdünnt, der Spiegel fällt. Sobald im Körper weniger Wasser vorhanden ist, liegt Natrium in höherer Konzentration vor, der Spiegel steigt. Ein zu hoher und zu niedriger Natriumspiegel stört das Gehirn in seiner Funktion: Der Organismus reagiert mit Verwirrtheit und Krämpfen oder Koma. Bei zu niedrigen Werten folgen Kopfschmerzen, Bewusstlosigkeit und Verwirrtheit sowie Persönlichkeitsveränderungen.

Ursachen zu niedriger Natriumwerte:

  • Erbrechen
  • verschiedene Durchfallerkrankungen
  • Nierenfunktionsstörungen wie Nierenversagen
  • Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz und Herzinfarkt
  • Verbrennungen, Verletzungen
  • Diabetes mellitus
  • Medikamente, etwa einige Diuretika, Antidiabetika, Sedativa, Zytostatika
  • Schilddrüsenunterfunktion, Wasseransammlungen im Gewebe, bei starkem Schwitzen ohne ausreichende Zufuhr von natriumreicher Flüssigkeit – etwa bei Sportlern

Natrium als Nahrungsergänzungsmittel

Alle Menschen, die einen Mangel an Natrium aufweisen, können von einem Natrium-Nahrungsergänzungsmittel profitieren. Dies gilt besonders für Hochleistungssportler oder Patienten mit einer chronischen Durchfallerkrankung. Vor der Einnahme sollten Anwender dies jedoch mit ihrem Arzt oder Apotheker absprechen.

Überversorgung mit Natrium und Natriumchlorid

Anzeichen einer Überdosierung sind Ödeme, Schwindel und Erbrechen, Benommenheit und Schläfrigkeit, Überreiztheit der Muskulatur, Herzversagen sowie Haut- und Schleimhautaustrocknung. Eine Überversorgung mit Salz durch die Nahrung soll die Speicherfähigkeit für Kalzium mindern. Dies erhöht die Gefahr für Osteoporose. Führt eine Salzvergiftung zu Atemschwierigkeiten oder Herzstörungen, kann dies sogar tödlich sein. 

Quellen:

Lothar Burgerstein: Handbuch Nährstoffe. Vorbeugen und heilen durch ausgewogene Ernährung: Alles über Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe. 10. Aufl. Stuttgart 2010, S. 130f.

Paul Mohr: Gesund durch Nahrungsmittel. So wirkt orthomolekulare Medizin. 3. Aufl. Zürich: Oesch Verlag, S. 162f.

DGE, www.netdoktor.de

Medikamente mit der App bestellen

Reservieren Sie Ihre Medikamente über die ApothekenApp!

Vermeiden Sie doppelte Wege und Wartezeiten, indem Sie uns Ihre Bestellung per Foto oder Nachricht zusenden.