Kalium

Kalium (Ka) ist nach Kalzium, Phosphor und Schwefel das häufigste Element in unserem Körper, dass größtenteils im Zellinneren vorliegt – vor allem in der Muskulatur. Gemeinsam mit Natrium bildet es die sogenannte Natrium-Kalium-Pumpe: Kalium-Ionen werden in die Zelle hineingepumpt, Natrium-Ionen aus der Zelle heraus. Dieses Konzentrationsgefälle erzeugt eine Spannungsdifferenz an der Zellmembran, die den Informationsaustausch zwischen Zellen ermöglicht. Kalium ist somit beteiligt an der Impulsweiterleitung an Nerven- und Muskelzellen. Im Zusammenspiel mit Natrium erzeugt es den osmotischen Druck und reguliert somit den Wasserhaushalt. Der Säure-Basen-Haushalt bleibt nur mithilfe von Kalium und Natrium in Gleichgewicht. Das Hormon Aldosteron sorgt dafür, dass die Nieren die Produktion des Mineralstoffs im Blut anregen oder drosseln, sodass der Kaliumspiegel im Blut konstant bleibt. Kalium ist außerdem bei der Eiweißsynthese und beim Abbau von Kohlenhydraten beteiligt.

Vorkommen an Kalium

Reich an Kalium sind Obst wie Bananen, Aprikosen und Kiwis. Neben den unten aufgeführten Gemüsesorten enthalten auch Kohlrabi, Karotten, Tomaten und Avocado viel Kalium. Besonders hoch ist der Gehalt in konzentrierten Formen wie Trockenobst oder Tomatenmark. Darüber hinaus gelten Nüsse (Mandeln, Cashewkerne, Erd- und Haselnüsse) und einige Mehlsorten (Dinkel-, Buchweizenvollkorn- und Roggenmehl) als kaliumreich. 

  • Sojamehl: 1870 Milligramm/100 Gramm
  • Weiße Bohnen: 1310 Milligramm/100 Gramm
  • Weizen- und Roggenvollkorn: 500 Milligramm/100 Gramm
  • Nüsse: 450–840 Milligramm/100 Gramm
  • Bananen: 395 Milligramm/100 Gramm
  • Fisch: 300–400 Milligramm/100 Gramm
  • Fleisch: 280–350 Milligramm/100 Gramm

Bedarf an Kalium

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt je nach Alter als Richtwert für die tägliche Kaliumzufuhr:

  • Säuglinge (0–12 Monate): 400–600 Milligramm/Tag
  • Kinder und Jugendliche (1–19 Jahre): 1100–4000 Milligramm/Tag
  • Erwachsene ab 19 Jahren und Schwangere: 4000 Milligramm/Tag
  • Stillende: 4400 Milligramm/Tag

Anzeichen bei Kalium-Mangel (Hypokaliämie):

Ein Kaliummangel aufgrund einer zu niedrigen Zufuhr über die Ernährung ist selten. Inwiefern der Körper Kalium über den Darm oder die Nieren verliert, bestimmt der Arzt durch das Messen des Kaliumgehalts im Urin. Die äußerlich sichtbaren Anzeichen eines Defizits sind oft unspezifisch. Müdigkeit, Schwindel, Verstopfung und Muskelschwäche können auf einen zu niedrigen Kaliumspiegel hinweisen. Auch eine unregelmäßige Herztätigkeit oder das Fallen des Blutzuckers und des Blutdrucks weisen darauf hin.

Ursachen zu niedriger Kaliumwerte:

  • Verluste über die Nieren: akute Nierenschwäche mit vermehrter Urinausscheidung, harntreibende Medikamente (Diuretika), Glukokortikoide
  • Verluste über den Magen-Darm-Trakt: Erbrechen, Durchfall, Missbrauch von Abführmitteln
  • Verteilungsstörungen im Körper, sodass zuviel Kalium in den Zellen und weniger im Blut ist: Insulintherapie bei Corna diabeticum, ein zu hoher pH-Wert im Blut (Alkalose)

Kalium als Nahrungsergänzungsmittel

Stellt der Arzt einen Kaliummangel fest, kann er die therapeutische Zufuhr von Kalium als Nahrungsergänzungsmittel veranlassen. Dies kann bei Menschen mit den oben genannten Mangelanzeichen, Erkrankungen oder Medikamenten der Fall sein.

Überversorgung mit Kalium (Hyperkaliämie)

  • bei verminderter Kaliumausscheidung über die Nieren: akutes oder chronisches Nierenversagen, Mineralkortikoidmangel
  • Medikamente: Kaliumsparende Diuretika wie Amilorid, Triamteren; ACE-Hemmer, Nichtsteroidale Antiphlogistika
  • Verteilungsstörungen im Körper, sodass sich mehr Kalium im Zellzwischenraum befindet: Verlust von roten Blutkörperchen durch Verletzungen, Verbrennungen; diabetisches Koma mit Insulinmangel, Krebstherapie mit Zytostatika

Quellen:

Lothar Burgerstein: Handbuch Nährstoffe. Vorbeugen und heilen durch ausgewogene Ernährung: Alles über Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe. 10. Aufl. Stuttgart 2010, S. 132f.

Paul Mohr: Gesund durch Nahrungsmittel. So wirkt orthomolekulare Medizin. 3. Aufl. Zürich: Oesch Verlag, S. 163ff.

DGE, www.netdoktor.de

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