Bauchfellentzündung

Bauchfellentzündung (Peritonitis): Örtlich begrenzte (lokale Peritonitis) oder das ganze Bauchfell betreffende (generalisierte Peritonitis) lebensbedrohliche Entzündung des Bauchfells durch das Eindringen von Darminhalt, Verdauungssäften oder Gallenflüssigkeit in die Bauchhöhle.

Bis zu 30 % der Betroffenen sterben an einer Bauchfellentzündung, vor allem durch Komplikationen wie Blutvergiftung, Abszesse oder Darmlähmung.

Leitbeschwerden

Lokale Bauchfellentzündung:

  • Starke, bewegungsabhängige Bauchschmerzen, die örtlich eingrenzbar sind
  • Appetitlosigkeit
  • Kaltschweißigkeit und Herzrasen
  • Starkes Krankheitsgefühl
  • Mäßiges Fieber.

Generalisierte Bauchfellentzündung:

  • Zusätzlich brettharter Bauch (akutes Abdomen).

Wann zum Arzt

Sofort, wenn die obigen Symptome auftreten.

Sofort den Notarzt rufen, bei bretthartem Bauch, Fieber und Kreislaufproblemen!

Die Erkrankung

Die Bauchfellentzündung ist kein einheitliches Krankheitsbild, sondern beschreibt lediglich, dass das Bauchfell (Peritoneum), das den ganzen Bauchraum wie eine Folie auskleidet und jede Darmschlinge umschließt, akut entzündet ist. Bei diesem Krankheitsbild besteht immer Lebensgefahr. Besonders gefährlich ist es, wenn größere Mengen bakterienhaltigen Darminhalts in die Bauchhöhle gelangen, z. B. bei einem Blinddarmdurchbruch. Er ist ein Beispiel für eine Perforationsperitonitis, weil hierbei Bakterien infolge des Durchbruchs (Perforation) der Darmwand in die Bauchhöhle gelangen. Aber auch aggressive Verdauungssäfte der Bauchspeicheldrüse, z. B. bei der akuten Bauchspeicheldrüsen-Entzündung, oder Gallenflüssigkeit führen zu schwersten Entzündungsreaktionen. Zur Durchwanderungsperitonitis kommt es, wenn Darmschlingen durch Unterbindung der Blutzufuhr (Darmarterienverschluss), durch Darmverschluss (Ileus) oder durch Einklemmung (durch einen Bruch) absterben, wodurch diese für Bakterien durchlässig werden.

Tritt eine Bauchfellentzündung nach einer Bauchoperation auf, wenn z. B. eine Wundnaht aufgegangen ist oder durch die Operation Bakterien in die Bauchhöhle eingeschleppt wurden, spricht der Arzt von einer postoperativen Peritonitis.

Jede Art von Darmverschluss (Ileus) führt früher oder später zur Durchwanderungsperitonitis; umgekehrt führt jede Bauchfellentzündung zumindest zu einer teilweisen Lähmung des Darms (paralytischer Ileus). Beide Krankheitsbilder verstärken sich also gegenseitig, was die Notwendigkeit eines raschen ärztlichen Eingreifens unterstreicht.

Das macht der Arzt

Die Heftigkeit der Schmerzen, eine ausgeprägte Druck- und Klopfempfindlichkeit und/oder ein brettharter Bauch sind zusammen mit der Vorgeschichte richtungweisend für den Befund. Treten niedriger Blutdruck, Kaltschweißigkeit und extremes Angstgefühl hinzu, erfolgt die sofortige Krankenhauseinweisung. Dort setzt der Arzt zur Sicherung der Diagnose zusätzlich bildgebende Verfahren wie Ultraschall, eine Röntgen-Abdomenleeraufnahme und ein CT des Bauchraums ein.

Sobald die Diagnose gesichert ist, wird der Chirurg den Bauchraum in einer Notoperation öffnen (Notfall-Laparatomie), um die Infektionsquelle bzw. die Durchbruchsstelle zu beseitigen. Die Bauchhöhle wird mit viel steriler Flüssigkeit und gegebenenfalls mit Antibiotika gespült; die Antibiotikatherapie wird nach der Operation durch Infusionen fortgesetzt.

In den Fällen, in denen die Ursache nicht chirurgisch behoben werden kann oder der Patient nicht operationsfähig ist, muss sofort hochdosiert mit Antibiotikainfusionen begonnen werden.

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