Appetithemmer
Synonym: Appetitbremsen
Abnehmen scheitert häufig am Heißhunger auf Süßes oder Herzhaftes. Abhilfe versprechen sogenannte Appetithemmer, die als Nahrungsergänzungsmittel frei erhältlich sind und bei der Gewichtsabnahme helfen sollen. Nicht zu verwechseln sind sie mit Appetitzüglern, die als Medikamente verschreibungspflichtig sind. Pektin, Glucomannan oder Hoodia werden trotz ähnlicher Versprechen ebenfalls nicht zu den Appetithemmern gezählt.
Inhaltsstoffe von Appetithemmern
Appetithemmer enthalten für gewöhnlich Mate- oder Guarana-Extrakte. Mate- und Guarana-Sträucher sind in Südamerika beheimatet, ihre Produkte werden seit Jahrhunderten von Ureinwohnern konsumiert. Beide Extrakte zeichnen sich insbesondere durch einen hohen Koffeinanteil aus.
Gelegentlich findet sich in appetithemmenden Nahrungsergänzungsmitteln aus dem Internet der anorektisch wirkende Arzneistoff Sibutramin. Aufgrund starker, zum Teil lebensbedrohlicher Nebenwirkungen ist er seit 2010 weltweit verboten und wird daher bei entsprechenden Produkten in der Regel nicht als Inhaltsstoff angegeben. Ähnliches gilt für das Anorektikum Rimonabant und das Laxativum Phenolphthalein. Um solche unseriösen Produkte zu umgehen, sollten Appetithemmer ausschließlich aus der Apotheke bezogen werden.
Appetithemmer als Nahrungsergänzungsmittel
Mate- und Guarana-Extrakte wirken anregend, leicht entwässernd und laut Verbraucherzentrale ganz leicht hungerdämpfend. Häufig werden sie in Form von Tees angeboten, Mate erfreut sich zudem als Limonade zunehmender Beliebtheit.
Zwar wird Mate mit einer Reihe positiver Wirkungen auf Gewicht und Gesundheit in Verbindung gebracht, wissenschaftlich belegt sind diese jedoch nicht. Auch ein Zusammenhang zwischen Koffein und Gewichtsabnahme konnte bislang nicht gezeigt werden. Die Verbraucherzentrale schreibt Appetithemmern auf Grundlage des derzeitigen Forschungsstands daher keine Wirkung bezüglich Gewichtsreduktion zu.
Für wen sind Appetithemmer geeignet?
Frei verkäufliche appetithemmende Produkte sind grundsätzlich für gesunde Menschen gut verträglich. Aufgrund des meist hohen Koffeinanteils sagen sie jedoch nicht allen Menschen gleichermaßen zu.
Gefahren von Appetithemmern
Einer aktuellen Untersuchung zufolge werden Mate-Produkte beim Abbau in Südamerika massiv mit dem möglicherweise krebserregenden Pflanzenschutzmittel Anthrachinon belastet. Das gilt insbesondere für geräucherten oder gerösteten Mate.
Quelle: https://www.verbraucherzentrale.de/appetithemmer-fuer-ein-abnehmen-ohne-hunger