Angiodysplasien und AV-Fisteln
Angiodysplasie (vaskuläre Dysplasie): Angeborene arterielle, venöse oder auch lymphatische Gefäßfehlbildung, vereinzelt oder mehrfach in verschiedensten Organen auftretend. Unter der Haut liegend sind Angiodysplasien an einer dauerhaften rotblauen Verfärbung der Haut zu erkennen. An der Magen-Darm-Schleimhaut machen sie sich durch zeitweise auftretende Darumblutungen mit entsprechendem Blutabgang mit dem Stuhl bemerkbar. Sie sind manchmal erst durch eine Angiografie oder eine Erythrozytenszintigrafie aufzufinden, bei der die roten Blutkörperchen radioaktiv markiert werden.
Wenn Angiodysplasien in Form eines Gefäßkurzschlusses zwischen arteriellem und venösem Blutgefäßsystem ausgebildet sind, spricht der Arzt von einer AV-Fistel (Arterio-venöser Fistel).
AV-Fisteln können durch den Gefäßkurzschluss das Herz belasten, dies vor allem dann, wenn sie sich in seiner Nähe befinden.
Behandlungsbedürftige Angiodysplasien oder AV-Fisteln werden medikamentös verödet oder operativ entfernt.
Bei Dialyse-Patienten wird eine AV-Fistel gezielt am Arm (Handgelenk, Unterarm) angelegt, Cimino-Shunt. Bei diesem Shunt handelt es sich um eine operative Verbindung einer großen Arterie mit einer großen Vene. Hier bildet sich im Verlauf von Wochen ein kräftiges, gut punktierbares Gefäß, ein so genannter Dialyse-Shunt, aus, über das ausreichende Blutmengen zur Dialysemaschine und wieder zurückfließen können.
Manchmal entstehen AV-Fisteln unabsichtlich nach einer Gefäßverletzung oder einem diagnostischen medizinischen Eingriff (z. B. nach einer Punktion der Leistenarterie zur Koronarangiografie). Solche Fisteln verschließen sich häufig durch langes Abdrücken (z. B. für eine Stunde). Gelingt dies nicht, werden sie durch einen kleinen operativen Eingriff unterbunden.